Jahresplanungstage 2022

Jedes Jahr aufs Neue machen sich die Pfadfinderinnen vom Horst Seeadler Bamberg gemeinsam auf die Suche nach dem neuen Jahresprogramm. Um diese Suche erfolgreich zu meistern, beginnen sie den ersten Tag damit, ihre Stärken herauszufinden und ihr Team zu strukturieren. Keine Veranstaltung darf übersehen werden, sonst droht das Jahresprogramm durcheinander zu kommen. Durch den gezielten Einsatz von Snacks und Gummibärchen konnten wir jedoch sicherstellen, dass die Motivation und Produktivität auf einem dauerhaft hohen Niveau waren.

So wurde unser Wochenende zu einer erfolgreichen Planungsaktion, bei der Jeder die passenden Aufgaben für sich finden konnte. Am Sonntag sind wir alle mit gut gefüllten Kalendern und viel Vorfreude auf spannende Sippenfahrten, lustige Meutenaktionen und Veranstaltungen vom Horst mit und ohne der geplanten Beteiligung anderer Stämme nach Hause gehen. Der ganze Horst kann sich im kommenden Jahr auf beliebte Klassiker wie das Horstlager, die Friedenslichtaktion und den Singewettstreit, spannende neue Aktionen wie das Winterlager und im Allgemeinen auf mehr Gesang, mehr Beisammensein und mehr Style (Zunfthosen!) freuen.


Wir sind uns jedenfalls sicher, dass das nächste Jahr ein gutes Jahr wird. Liebe Grüße und Gut Pfad,


Euer Horstrat

Großfahrt nach Schottland

Am 10.08.2022 haben 7 Horstis und 3 Asgarder sich mit dem Zug 14 Stunden lang auf den Weg nach Schottland gemacht um dort neue Erfahrungen zu sammeln, neue Leute kennen zu lernen und nach Corona endlich mal wieder das Pfadileben zu genießen.

Unsere Reise begann in Bamberg von wo aus wir die große Reise nach Edinburgh angetreten sind. Auf einem kleinen Campinglatz in der nähe der schottischen Hauptstadt lernten wir eine Gruppe schottischer und eine Gruppe niederländischer Pfadfinder kennen und durften ein bisschen schottische Pfadikultur kennen lernen. Wir wurden zu einem „Campfire“ eingeladen, was wir für einen Singeabend hielten. Doch in Schottland sieht das ein wenig anders aus. In einem Rondell, das wie ein kleines Amphitheater aufgebaut war, gab es ein großes Feuer in der Mitte und eine Bühne. Auf dieser Bühne haben uns zwei „Campfire-Hosts“ durch den Abend geführt, an den verschiedene Personen und kleine Gruppen kurze Spiele oder Mitmachsongs vorgemacht haben und der Rest hat mitgemacht. Die Stimmung war sehr gut und alle hatten eine Menge Saß.

Nach einem Sightseeing Tag durch Edinburgh ging es für uns weiter nach Speanbridge. Auf der Zugreise dorthin haben wir festgestellt, dass nicht nur die deutsche Bahn unzuverlässig ist sondern auch die Bimmelbahnen von Scottrail gerne mal zu spät, komplett überfüllt und chronisch langsam sind. In Speanbridge angekommen haben wir auf einem stockfinsteren Campinglatz unsere Zelte aufgebaut, um am nächsten Morgen festzustellen, dass wir uns die Wiese mit Schafen teilen (Unsere Theorie: Schottland gehört eigentlich den Schafen und alle anderen können nur Gäste sein).

Nach einem entspannten Tag in Speanbridge ging es für uns auf die Insel Skye, auf der wir dann drei Tage gewandert sind, noch viel mehr Schafe getroffen, die Midges (winzige bösartige Mücken, die in riesigen Schwärmen auftauchen) fürchten gelernt, sehr gefroren haben und das Wort „grün“ für uns eine ganz andere Bedeutung bekommen hat. So eine sattgrüne Landschaft haben wir noch auf keiner anderen Fahrt gesehen.

Und auch die Leute, die uns begegnet sind waren alle unglaublich freundlich, hilfsbereit und waren erstaunlich oft selbst mal Pfadfinder oder hatten Kinder, die Pfadfinder waren.

Unser Fazit aus Schottland ist:

Ohne dicke Pullis, dicke Socken und Windjacke überlebt man Schottland auch im Sommer nicht, doch die Warmherzigkeit der Leute, die niedlichen Schafe und Kühe und die unfassbar schöne Natur machen eine Fahrt nach Schottland definitiv die eine oder andere erfrorene Zehe wieder wett. 

Dieses Projekt wird aus dem „Bayrischen Aktionsplan Jugend“ des Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales durch den Bayrischen Jugendring und durch die Stiftung Pfadfinden gefördert. 

Bundeslager

Eigentlich geschieht auf einem Bundeslager doch viel zu viel, um alles in einen so kleinen Text zu stecken, aber trotzdem werde ich für euch einige Eindrücke sammeln.

Das Bundeslager fand auf dem Zeltplatz der Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf bei Bad Tölz statt. Als unser Bus nach 5 Stunden Fahrt endlich beim Zeltplatz ankam, entstand bei den meisten wohl ein Gänsehautmoment, wie er nur durch den ersten Anblick auf eine Stadt, ja fast ein Meer aus Schwarzzelten ausgelöst werden kann, gemischt mit sehr viel Vorfreude auf die kommenden neun Tage.
In Erinnerung wird uns da sehr viel bleiben. Zuerst war da die Euphorie des Ankommens, obwohl es schon dunkel wurde und geregnet hat und plötzlich stand man mitten im Aufbauchaos bekannten und vielleicht lange vermissten Gesichtern gegenüber. Da war das erste Abendessen mit unserer Stammesgruppe mit Stamm Steinadler und EPSG Baunach, im Dunkeln alle zusammen untergestellt in der Küchenjurte und dann sonnig der erste Morgen, an dem sich unser gemeinsamer Lageralltag eingestellt hat. Dann war da die Eröffnung an der großen Bühne, 5000 Leute, 5000 Halstücher, 5000 potenzielle neue Freund:innen und Gäste der ganzen Welt.
Beim Lagerplatz erkunden ist so mancher geschminkt und mit bunten Fingernägeln zurückgekehrt oder hatte Gebärdensprache Kenntnisse aus einem Workshop mitgenommen. Es gab mehr zu lernen und zu tun als man es je hätte schaffen können, Siebdruck und Wasserschlachten, Bastel-AGs und Gewinnspiele, politische und bildende Vorträge und Konzerte. Außerdem war da jeden Morgen das Warten auf die neue Ausgabe der lustigen Bula-Zeitung und wir haben sogar den Geburtstag eine unserer Wölflinge im Familienlager gefeiert.
Die Sippen haben den Lagerplatz außerdem in einen Wald aus tollen bunten Schildern verwandelt und Lagerbauten gebaut und sämtliche AGs besucht und wahrscheinlich am meisten den Kiosk gestürmt. Die waren auf Hajk und manche in unserer Stammesgruppe sogar zum ersten Mal und sie haben mutig eine friedliche, wenn auch sehr emotionale Sitzblockade gestartet, um ihre Meinung zu vertreten.
Wer hätte gedacht, dass wir auch mal einen Quarantänetag auf einem Lager erleben dürfen? Ist nicht das schönste, aber wichtig und es war dafür ein Im-Schatten-entspannen-und-Nichts-tun-Tag der wiederum von einem Stammestag am See und einer Halstuchverleihung mit Wanderung zur Isar abgelöst wurde.
Wenn es dunkel wurde waren da die Cafés und wir waren manchmal da bis es wieder hell wurde. Es fasziniert immer wieder wie aus Jurtenplanen solche Orte geschaffen werden können, ob ein Lesecafé, ein spaciger Club oder ein Biergarten, die Atmosphäre war magisch und das Programm und die Menschen haben einen durch die Nacht und vielleicht mal um den Schlaf gebracht:) Und es gab da immer gutes Essen. Außerdem hatten wir unsere eigenen Singeabende und haben uns über alle Gäste dabei gefreut.
Bula bedeutet die einmalige Kombination aus der vertrauten und geliebten Pfadfinderwelt und viel Neuem für alle, die dabei sind. Manche haben zum ersten Mal so viel Pfadfinder gleichzeitig gesehen, erlebt wer wir eigentlich sind und was wir alles für Möglichkeiten haben. Jeder hat neue Leute getroffen und einige haben feste Freundschaften geschlossen. Ich persönlich hab die ganze Pfadfinderei auf einmal und gebündelt erlebt, eine wichtige Mischung aus Verantwortung,
Konfliktlösung und Jugendarbeit und Lernen aber gleichzeitig Spaß, Freundschaft und nicht zuletzt auch jugendlicher Unsinn.
Ich bin dabei dankbar für alle, die organisiert haben und Kraft und Nerven investiert haben,
dankbar für unsere Kochgruppen und den unvergleichliche Ausgelassenheit unseres Pfadi-
Nachwuchses und ja, für beinahe Alles sonst auch.

Es gäbe sicher noch viel mehr zu erzählen, aber dafür fragst du lieber jemanden der dabei war;)
Adieu und Gut Pfad!